Obwohl Don Chadwick für seine Arbeiten, die weltweit Kultstatus erlangt haben, höchstes Lob erhalten hat, kann er noch immer nicht stillsitzen. Er arbeitet nach wie vor im Süden Kaliforniens. Er macht nach wie vor alles selber. Er optimiert nach wie vor seine Arbeitsprozesse und sucht mit Adleraugen nach neuen Designideen. Und: Er hat nach wie vor Spaß daran.
Auf der Suche nach neuen Designs versucht er immer wieder Grenzen neu zu definieren. Er probiert neue ergonomische Elemente aus, Neigungsmechanismen, elastomerische Materialien und Rollen. Nach fast einem halben Jahrhundert innovativer Designs hat Chadwick nach wie vor großen Einfluss auf Industriedesigner und Möbelhersteller weltweit. Sein modulares Sitzmöbel-Design für Herman Miller, das bereits 1974 auf den Markt gekommen ist, wurde 2015 auf der NeoCon neu aufgelegt.
Chadwick, der Mitte der 1950er Jahre an der UCLA Industriedesign studierte, begann sich nach einem Vortrag der berühmten Designer Charles und Ray Eames intensiv mit Möbeln auseinanderzusetzen. Zehn Jahre später hatte er sein eigenes Designstudio in Los Angeles – ein kleines Büro über einem Eisenwarengeschäft – und versuchte die Hersteller von seinen Ideen zu überzeugen. „Alles fing 1972 an, glaube ich.“ So lapidar formuliert es Chadwick, als Herman Miller ihm für ein Gespräch einen Besuch abstattet. Seitdem hat er für unser Unternehmen einige der wichtigsten Designs entworfen, die zum Markenzeichen von Herman Miller geworden sind. Schon vor seinem ganz großen Durchbruch kehrte Chadwick von 1976 bis 1985 an die UCLA zurück, um sein Wissen als Dozent an die Studierenden weiterzugeben.